Der Olivenbaum. Dieses wertvolle Geschenk der Natur ist ein lebendiges Erbe, das mit vielen Bereichen unseres Lebens verbunden ist. Olivenöl nährt, schützt, heilt. Lernen Sie unser Olivenöl kennen. Es ist ein wahrer Schatz für unsere Ernährung und unsere Gesundheit.
Mit freundlichen Grüßen Apostolos Paschalidis.
Mineralöle und Lebensmittelsicherheit
Das Vorhandensein von Mineralölen in Lebensmitteln kann negative gesundheitliche Auswirkungen auf Verbraucher haben. Die gesundheitlichen Auswirkungen der verschiedenen Bestandteile von Mineralölen variieren je nach extrahierter Fraktion:
• MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons):
Es liegen keine vollständigen toxikologischen Daten für die verschiedenen MOSH-Fraktionen vor. Einige hochraffinierte Öle sind als Zusatzstoffe in Lebensmitteln und Lebensmittelkontaktmaterialien zugelassen. Für bestimmte "lebensmitteltaugliche Paraffinöle" mit hohem Molekulargewicht wurde eine zulässige tägliche Aufnahmemenge (ADI) von 12 mg/kg Körpergewicht/Tag festgelegt. Niedermolekulare Fraktionen haben eine größere toxikologische Bedeutung.
• MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons):
Da einige hochalkylierte aromatische Kohlenwasserstoffe potenziell krebserregend sind, wird das Gesundheitsrisiko für Verbraucher als hoch eingestuft.
Rechtlicher Rahmen
Es gibt keine EU-weit gültige Gesetzgebung, die Grenzwerte für die Kontamination von Lebensmitteln mit Mineralölen festlegt. 2017 verabschiedete die Europäische Kommission jedoch die Empfehlung 2017/84 zur Überwachung von MOSH und MOAH in Lebensmitteln, Lebensmittelkontaktmaterialien und Gegenständen, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Kontakt zu kommen, um Daten über das Vorkommen dieser Kontaminanten zu sammeln und den Bedarf an spezifischen Maßnahmen zum Verbraucherschutz zu bewerten.
Deutschland veröffentlichte kürzlich seinen dritten Verordnungsentwurf zu Mineralölen in Lebensmitteln und Lebensmittelkontaktmaterialien. Dieser Entwurf sieht vor:
einen maximalen MOAH-Gehalt von 0,5 mg/kg in Lebensmitteln,
den Einsatz von Schutzverpackungen, wenn eine Kontamination aus Sekundär- oder Tertiärverpackungen wahrscheinlich ist (z. B. Kartons aus recyceltem Papier).
Einige deutsche Händler haben aufgrund fehlender EU-Regelungen eigene Vertragsgrenzwerte für MOSH und MOAH in Olivenöl festgelegt.
Die Untersuchung von F. CARLI in Molai
Angesichts einer unzureichend geregelten Situation führte Fratelli Carli S.p.A. eine Studie zu Faktoren durch, die eine Kontamination von Olivenöl mit MOSH und MOAH verursachen können. Ende Februar 2018 wurden Probenahmen und Analysen der MOSH- und MOAH-Gehalte in der Region Molai durchgeführt. Insbesondere:
Es wurden Oliven direkt vom Baum vor dem Rückschnitt/der Ernte entnommen.
Es wurden Oliven aus einem PE-Sack nach der Ernte beprobt; die Ernte fand gleichzeitig mit dem Rückschnitt mittels Motorsäge (geschmiert mit einem zu 100 % mineralölbasierten Schmiermittel), dem Einsatz pneumatischer Rechen und Plastiksammelnetzen statt.
Das Sicherheitsdatenblatt des verwendeten Kettensägenöls wurde geprüft, und der Landwirt wurde zur verbrauchten Schmiermittelmenge befragt.
Olivenöl wurde nach der Verarbeitung der beprobten Oliven in der Ölmühle von Molai untersucht.
Proben neuer Jutesäcke aus einem örtlichen Geschäft in Molai wurden analysiert.
Ein gebrauchter Jutesack aus zwei Feldern der Region wurde ebenfalls untersucht.
Es wurden Proben von Schmiermitteln entnommen, die als "pflanzenbasiert" und frei von Mineralöl ausgewiesen waren.
Ein Test zur Untersuchung der POSH-Migration aus einer Polyethylenkiste (F.lli Carli) wurde durchgeführt.
Eine paraffinbasierte Zubereitung, die im biologischen Olivenanbau zugelassen ist, wurde analysiert.
Alle Proben wurden an das Eurofins WEJ Contaminants Laboratory in Hamburg (Deutschland) geschickt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
• Oliven vor dem Rückschnitt
Diese zeigten keine MOSH- oder MOAH-Kontamination
(unterhalb der Bestimmungsgrenzen: 0,6 mg/kg MOSH/POSH und 0,15 mg/kg
MOAH).
Feldunterlagen bestätigten, dass keine
Pestizidanwendungen stattgefunden hatten.
• Oliven aus dem PE-Sack
Diese wiesen etwa 5 mg/kg MOSH/POSH und 2
mg/kg MOAH auf.
Dies zeigt, dass Ernte- und
Rückschnittarbeiten eine Kontamination mit Mineralölen verursachen,
insbesondere durch Spritzer des Kettensägenöls – sowohl auf
Pflanzen als auch auf Sammelnetze. Die Lagerung in PE-Säcken kann
außerdem zu einer zusätzlichen POSH-Kontamination führen.
Das MOSH/POSH-Verhältnis von 2,5 entspricht dem Verhältnis typischer "roher" Mineralöle ohne besondere Raffination.
• Olivenöl aus diesen Oliven
Das erzeugte native Olivenöl extra enthielt 20 mg/kg
MOSH/POSH und 6,7 mg/kg MOAH.
Dies
bestätigt experimentell, dass die Malaxation (Knetung)
zu einer Anreicherung von MOSH und MOAH führt, da diese Stoffe bei
der Ölgewinnung migrieren.
• Menge des Schmieröls, das das Öl verunreinigt
Etwa 2 % des während der Ernte versprühten Mineralöls
gelangen in das produzierte Olivenöl.
Obwohl der Prozentsatz
gering erscheint, sind die resultierenden MOAH-Werte weit
über dem gewünschten Grenzwert (0,5 mg/kg).
• Neue Jutesäcke
Sie enthalten sehr hohe MOSH-Werte (4400–7000 mg/kg)
und MOAH-Werte (2600–5200 mg/kg).
Sie können
daher als Kontaminationsquelle für Oliven dienen.
• Gebrauchter Jutesack
Aufgrund von Verdunstung, Kontaktkontamination und Nutzung zeigte
er MOSH 3250 mg/kg und MOAH 1200 mg/kg.
Sein
Beitrag zur Gesamtbelastung der Oliven ist jedoch gering.
• "Pflanzenbasierte" Schmiermittel
Von drei getesteten Schmiermitteln war nur eines frei von
MOSH und MOAH.
Ein weiteres zeigte moderate Werte (29,5
mg/kg MOSH, 3,5 mg/kg MOAH) und stellt vermutlich kein großes Risiko
dar.
Ein drittes enthielt jedoch erhebliche Mengen an
MOSH und MOAH, weshalb der Einsatz zu vermeiden ist.


